Hofer Jusos werfen Oberbürgermeister Fichtner Untätigkeit vor

14. Oktober 2019

Immer wieder beeindruckend wie sich die Aussagen und Meinungen zum gleichen Thema innerhalb weniger Tage so krass ändern können. Auf einmal sehe OB Fichtner der Vortrag von Christian Klotz „mit großer Gelassenheit“ – jeder der an dem Abend vor Ort war weiß, nachdem der OB für seine Entschuldigungen und Rechtfertigungen ausgebuht und ausgepfiffen wurde, die Veranstaltung eher mit einem starken beleidigte-Leberwurst-(oder eher Rindfleischwurst)-Syndrom verlassen hat.

Auch das Interview mit Herrn Mandel aus Plauen „Die Geschäfte am Rand verschwinden“ vom 02.10.19 beweist eindeutig, mit dieser Weiter so-Einstellung wird es in Hof nicht gut enden. „Einfach nur so stur wie ein Holzbrett sein mag in manchen Situationen praktisch sein – beim Gestalten einer Stadt jedoch nicht“ bemerkt Sascha Kolb, Vorsitzender der Hofer Jusos. Unstrittig ist der gesamte Umbruch des lokalen Einzelhandels. Erst vor kurzem hat das Missmanagement der Stadtverwaltung mit der Damenboutique Linette in der Bismarckstraße ein weiteres Opfer gefordert. Zumindest Beihilfe in diesem Todesfall ist anzunehmen. „In solchen Zeiten von „nicht vorwerfbarer Untätigkeit“ zu reden grenzt an Realitätsverlust“ so Kolb. Die Einzelhändler Hofs bräuchten Unterstützung, keine zentrale Konkurrenz durch eine Galerie die man weder zum Parken noch zum schlendern verlassen muss, kritisiert Kolb weiterhin.

Das fehlende Interesse an einer echten Förderung des Hofer Einzelhandels bei diesem Umbruch lässt sich immer wieder am Thema der Wirtschaftsförderung bzw. angeblichen Leerstandsmanagement der Stadt Hof sehen. Während der Landkreis bereits 2017 hierfür eine Planstelle schuf und mit dem Manager des Landkreises Fabian Höhne einen kompetenten und engagierten Gestalter & Vermittler einstellte, schließt die Stadt Hof einen Kooperationsvertrag mit knapp 2 Jahren Verspätung nach dem Beschäftigungsbeginn im Landkreis. Die Stadtverwaltung erkenne das Problem Leerstandsmanagement nicht als jenes an sondern versucht das ganze schönzureden. „Stellen Sie sich mal vor Sie seien ein Immobilienbesitzer der mit Leerstand zu kämpfen hat, beispielsweise in der Ludwigstraße. Wüssten Sie wer Ihr Ansprechpartner in der Stadtverwaltung wäre?“ fragt Kolb. Die Antwort lautet für einen Großteil der Hofer „Nein.“. So vermutlich auch für OB Fichtner der die Existenz des Hofer Leerstandsmanager immer wieder, lediglich auf kritische Nachfragen hin, bestätige. Man könne aber natürlich keine Namen nennen da man die Person nicht ins Rampenlicht stellen möchte. Ist das nicht eigentlich das Ziel einer solchen Personen? Einen öffentlichen Ansprechpartner für die Anliegen der Hauseigentümer, Einzelhändler, Investoren und Bürgern zu haben? Ein Bürgermeister wird schließlich auch nicht als geheime Person der Stadtverwaltung geführt. Alle anderen Mitarbeiter der Hofer Wirtschaftsförderung, die ja angeblich Leerstandsmanagement betreibe, sind übrigens öffentlich auf der Internetseite der Stadt Hof mit Telefon- & Faxnummern, E-Mail-Adressen und Raumnummern einzusehen. Nur eben kein Leerstandsmanager. „Fehlendes Umdenken in diesem Bereich könnte für den Einzelhandel der Stadt Hof tödlich enden“ schlussfolgert Kolb abschließend.